Deutschland verpasst WM- Finale
Die deutschen Herren verloren das Halbfinale gegen den amtierenden Weltmeister mit 2:3 nach Penaltyschießen. Deutschland spielt somit am Samstag um 14.15Uhr gegen Vorrundengegner Dänemark um Platz 3. Die deutschen Damen spielen morgen um 9Uhr gegen Finnland um die Finalteilnahme.
Norwegen beendet deutschen WM- Traum
„Ihr wart die bessere Mannschaft“, lobte
Norwegens Kapitän Oyvind Nythus das deutsche Team nach dem Spiel. Am Ende waren
es aber wieder einmal die individuellen Ausnahmesportler Norwegens, die den
Unterschied machten. Iver Björnerem und Bard- Inge Peterson waren dabei die
auffälligsten Akteure.
Ersterer konnte bereits in der 4. Spielminute eine Unsicherheit in der
deutschen Abwehr zum 1:0 verwandeln. Schiedsrichterin Kajsa Lindmann war zur
Wasseroberfläche gekommen und hatte Deutschland für einen Angriff auf die
Ausrüstung verwarnt. Der Mannschaft war kurzzeitig nicht klar, ob es sich um
eine Strafzeit handelte, und blieb zu Beginn des Freiwurfs mit sieben Spielern
aus dem Wasser. Nur 14 Sekunden nach Anpfiff erzielte Norwegen die Führung.
Deutschland hätte mit 6 Spielern im Wasser bleiben dürfen.
„Wir sind nervös. Der eine mehr, der andere weniger“, hatte Lukas Tadda
unmittelbar vor dem Spiel gesagt und ergänzte: „Das ist aber gut. Denn das
bedeutet wir sind nah dran“.
Und die Nervosität wurde den deutschen zu Beginn leider zum Verhängnis, gab es
doch eigentlich nur wenig Grund dazu. Denn im gesamten Spielverlauf wirkten die
Norweger deutlich unsicherer. Nicht nur, dass Norwegen dreimal im Spiel mit dem
Ball ins Aus schwamm, auch zahlreiche Torchancen ließen sie zu.
Nach dem Führungstreffer dauerte es nur zwei Minuten bis Sebastian Lange einen erfolgreichen
Pass an Lukas Tadda werfen konnte. Dieser konnte direkt den Korb frei räumen,
den Ball aber nicht final versenken (6.min).
In Minute 11 brachten dann die Schottmüller- Brüder Deutschland zurück ins
Spiel. Martin Schottmüller stürmte halbhoch auf den norwegischen Verteidiger
und konnte den Ball unter ihm durch an seinen Bruder Jochen passen, der zum 1:1
über die offene Seite verwandelte.
Im zweiten Durchgang kam Deutschland dann zunehmender besser ins Spiel und
übernahm allmählich die Oberhand. Druckphasen mit mehreren Angriffswellen
ließen die Norweger nicht aus der eigenen Hälfte kommen. In Minute 23 dann
sogar ein Wechselfehler bei Norwegen. Lukas Tadda verpasste nur knapp die
Chance zum 2:1 in Überzahl. Der Pass an ihn kam aber zu weit, weshalb er ihn
nicht direkt verwerten konnte.
Auch in der Verlängerung mit Golden Goal, hatte Deutschland gute Kombination. Die
beste Chance der Verlängerung hatte ebenfalls Lukas Tadda in Minute 35.,
Christian Prowald konnte den Ball aber nicht sauber genug durchstecken, weshalb
Norwegen rechtzeitig genug klären konnte.
Die Norweger hingegen hatten ebenfalls ihre Spielanteile. Auffällig oft bei
Freiwürfen versuchte das Gespann Björnerem und Peterson eine Kombination am Tor
aufzubauen. Drei Minuten vor Ende der Verlängerung dann der Schock. Torwart
Hannes Treiber erhielt eine 2- Minuten Zeitstrafe wegen Schulter im Korb. Nach einer
Auszeit setzte Norwegen direkt alles auf eine Karte und attackierte massiv.
Verteidiger Niklas Tadda konnte aber klären.
Nach einer torlosen Verlängerung, wurde dann die
Entscheidung im Strafwurfwerfen gesucht. Norwegen griff zuerst an.
Iver Björnerem, mehrfacher Torschützenkönig der Euro League, verwandelte den
ersten Strafwurf gegen Sebastian Lange. Im Anschluss verfehlte Philip Kreißig
als erster Schützer gegen Bard- Inge Peterson, wodurch Norwegen in Führung
gehen konnte. Peterson erhielt allerdings im Anschluss eine 2- Minuten Strafe
wegen Unsportlichkeit. Der Norweger hatte nach dem Auftauchen den Ball vor Freude
aus dem Wasser geworfen.
Sebastian Lange brachte Deutschland zurück ins Spiel, als er den zweiten
Strafwurf gegen Marius Skare über 45 Sekunden verteidigen konnte. Markus
Heckrath glich im Gegenzug gegen Iver Björnerem zum 2:2 aus.
Peterson, der nach der zweiten Runde wieder ins Wasser durfte, trat gegen
Kapitän Lukas Tadda an. Beide kannten sich noch gut aus dem WM- Finale 2015 in
Cali. Damals hatte Peterson einen Strafwurf von Tadda im Spiel gehalten.
Diesmal wollte Tadda den Spieß umdrehen. Jedoch bekam Peterson Tadda bereits
sehr früh am Kopf zu packen und verwandelte nach knapp 35 Sekunden zum 3:2.
Hannes Treiber als dritter Schütze Deutschlands verpasste dann leider den
letzten Strafwurf. Wieder war es Iver Björnerem, der den Ball zu packen bekam
und zur Wasseroberfläche bringen konnte.
Norwegen spielt somit in der dritten Weltmeisterschaft in Folge das Finale.
Deutschland verpasst hingegen eine weitere Chance den ersten Herren WM- Titel
zu holen. Im letzten Spiel des Turniers trifft Deutschland nun nochmals auf Vorrunden-
Gegner Dänemark. Dänemark verlor das zweite Halbfinalspiel 0:1 in Verlängerung
gegen Kolumbien.
Morgige Spiele:
Damen in Blau
Halbfinale
Deutschland – Finnland 9Uhr
Herren
*spielfrei*
Ausblick:
Die deutschen Damen spielen morgen das Halbfinale gegen Finnland. Die Damen
sind fit und haben den freien Tag für eine Schwimmeinheit genutzt. Deutschland,
als amtierender Weltmeister, gilt auch hier als Favorit.
Anekdoten:
Es kann gut sein, dass das Unterwasser Rugby Forum trotzdem funktioniert.
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