Bernd hat vor einiger Zeit einen letzten Newsletter geschrieben, von dem ich euch zumindest die Beschreibung der grandiosen Organisation nicht vorenthalten möchte.
Außerdem hat er darin berichtet, dass Co-Trainer Sven Trunk am Abend nach dem Finale seinen Abschied bekannt gegeben hat.
Aber es hat sich auch hier [nach dem Finale] das allgemeine Organisationschaos fortgesetzt. Nicht nur dass die Siegerehrung um eine halbe Stunde zu FRÜH begonnen wurde und damit alles sehr hektisch wurde, oder dass der Sprecher die Norwegerinnen (die gerade die Bronzemedaille erhalten hatten) auf Platz 2 setzte. Das Übelste war aber dass die Ausrichter es die ganze über Woche nicht geschafft haben die Mannschaftsstärke im UWR herauszubekommen und für alle Mannschaften jeweils 2 Medaillen zu wenig da waren und für die Trainer gar keine.
Thema Bustransfer:
hier wurden die Abfahrtszeiten und Routen fast jeden Tag willkürlich geändert. Konnte also passieren dass wir statt normal 15 min, schon mal 60 min zum Bad unterwegs waren, weil eine große Hotelrunde gefahren wurde. Oder, erstes Spiel des Tages 8:30 Uhr (Ausrüstungskontrolle 8:10) erste Busabfahrt 7:30 Uhr. Also nach Ankunft im Bad ca. 20 min für Gymnastik, umziehen und einschwimmen (dauert normal ca. 1,5 h). Hier waren wir aber Gott sei dank durch die 3 VW-Busse die die Flossis dabeihatten etwas flexibler. Dementsprechend dumm haben die Norwegerinnen geschaut als sie am Donnerstagmorgen ins Bad kamen und wir mit Einschwimmen schon fertig waren.
Thema Verpflegung:
Frühstück war nicht mal typisch italienisch mager. Es gab am Anfang nur komisches Müsli, Marmelade, Zwieback, abgepackte Törtchen, kalte Milch und kalten Saft. KEINEN Tee oder Kaffee, auch kein Brot oder Semmeln. Na ja, Kaffee konnten wir uns wenigstens selber in der Cafeteria kaufen. Nach heftigsten Beschwerden vieler Delegationen wurde noch roher Toast, eine Art von Nutella und warmer Tee dazugestellt.
Mittag und Abendessen gab es in einer großen Kantine in der Unterkunft, auch für die Sportler die in anderen Hotels untergebracht waren. Dementsprechend waren die Schlangen an der Ausgabe. Es ist kaum einer mal unter 20 min anstehen zu seinem Essen gekommen. Dafür gab es dann einen Teller mit Vorspeise (meistens Pasta mit leicht abgewandelten Tomatensoßen), einen Teller Hauptgang (2 dünne Scheiben Fleisch, Fisch oder Huhn) und einen kleinen Teller Beilage. Außerdem 0,5 ltr Mineralwasser (aber ja nur einen Tetrapack nehmen, ein zweiter wurde sofort wieder runtergenommen) und ein Stück Obst. Also alles voll sportlergerechte Ernährung, in solchen Mengen, dass viele zwei Essensmarken investierten um satt zu werden.
Einmal ist dann Sven richtig laut geworden in der Kantine. Wir haben im Bad auf unsere dopingkontrollierte Bea gewartet, saßen dann noch 40 min sinnlos in einem Bus rum, der „Originaltext: sofort abfährt“ und kamen erst um 21:15 in der Unterkunft an (das letzte Spiel lief noch als wir das Bad verlassen hatten). Prompt war nichts mehr Warmes zu essen da. Erst nach heftigen Diskussionen gab es dann für uns noch je einen Teller mit 3 Scheiben Schinken, einer Scheibe Käse, eine Dose Thunfisch und ein paar harte Semmeln.
Thema Unterkunft:
Wir haben es ja nach endlosen Diskussionen geschafft alle unsere „Rugbyzimmer“ in einem Flur zu bekommen. Die italienischen Rugbyspieler hatten weniger Glück. Die mussten die erste Nacht bei Freunden schlafen, weil nicht genügend Zimmer vorhanden waren, bzw. an nicht angekündigte Athleten vergeben wurden. Insgesamt haben die Italiener dann 1,5 TAGE gebraucht um Zimmer zu bekommen.
Und noch ein paar Details zum Abschluss der Spiele:
Der Hammer war aber die Sache mit dem Gala Dinner. Sollte ja eigentlich am Sonntagabend sein und war im Meldepreis dabei, außerdem einer der Gründe warum wir erst am Montag zurückgeflogen sind.
Am Freitagabend hingen dann plötzlich gedruckte Zettel aus: „Cocktailparty für Athleten am Samstagabend“. Nicht nur wir, sondern auch andere Delegationen hatten da schon was anderes organisiert. Von Leuten die dort waren haben wir dann erfahren, dass es für alle immerhin 3 Barkeeper und nichts zu essen gab. Beginn der Party um 21:00 Uhr, dafür wurde die Musik aber schon um 0:00 Uhr wieder abgedreht und die Leute fast rausgeschmissen. Die letzten waren dann wohl so gegen 2:30 daheim weil das mit dem Busshuttle (s.o.) nicht so richtig funktioniert hat.
Dafür haben wir dann erfahren dass das Galadinner am Sonntag gestrichen wurde. Originalkommentar. „Es gab ja gestern die Athletenparty“. Und „Es wollen ja schon einige Sonntag abreisen“. Auf die Frage, wie das die Sportler machen sollen die am Sonntag noch 20 km schwimmen, kam: „Die können ja trotzdem auf die Party gehen“.
Aber auch wenn das alles ziemlich negativ klingt:
Trotz der miesen Organisation waren aber die CMAS-Worldchampionships als Ganzes betrachtet ein voller Erfolg !!!
Es kann gut sein, dass das Unterwasser Rugby Forum trotzdem funktioniert.
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