lukbuk

Toni Glenn – „Mappa Ordica“

von lukbuk

uwr1.de erhielt kürzlich vom Autor persönlich ein Exemplar von „Mappa Ordica“, mit der Bitte um ein paar Zeilen zur Information. Gerne habe ich das Buch durchgelesen und gebe hier einen kurzen Kommentar dazu:

Die Hauptperson des Buches, Léon Preuß, durchlebt auf 320 Seiten zwei parallel erzählte Handlungen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Suche nach der versunkenen, sagenumwobenen Stadt Vineta: Zufällig wird Léon Besitzer einer Segelyacht, und mit dieser entdeckt er auch die ersten Hinweise auf die ehemalige Handelsstadt. Eine spannende Suche entwickelt sich, wodurch, soviel sei verraten, Léon und seine Freunde letztendlich gar in Lebensgefahr geraten.

Gleichzeitig hat Léon durch einen Tauchkurs seinen ersten Kontakt zu Unterwasserrugby (im Buch fortan als Tauchball bezeichnet). Im Verlauf der Erzählung wird er zum begeisterten und auch talentierten Spieler, der schließlich mit der Bundesligamannschaft aus Berlin den Titel des Deutschen Meisters gewinnen kann.

Toni Glenn gelingt es mit seinem Buch, eine durchaus unterhaltsame, flüssig lesbare und auch spannende Lektüre zu erschaffen. Auch wenn zum Teil Zeitsprünge von Monaten oder sogar Jahren erfolgen, so ist es für den Leser leicht, die Gedanken des Autors nachzuvollziehen. Teilweise weist die Geschichte eine gewisse Ähnlichkeit mit bekannten Werken der Jugendliteratur (z.B. „Enid Blyton – Die 5 Freunde“) auf, doch das tut dem Lesespaß absolut keinen Abbruch.

Ein großer Kritikpunkt für mich als begeisterten UWR-Spieler ist jedoch die Darstellung unserer Sportart. Wie so oft wird das Spiel medienwirksam als von Gewalt dominiert und gefährlich dargestellt. Ein Anfänger, der nach kürzester Zeit in eine gar lebensgefährliche Situation gerät aus der er sich nur dank der von ihm beherrschten Kampfsporttechniken retten kann; ein Fortgeschrittener, der im Training einen Mitspieler absichtlich foult — diese Präsentation stellt keine gute Werbung für UWR dar. Das „Rugby“ aus dem Namen zu streichen ist im Gegensatz dazu zwar eine gute Idee, doch leider wird dieser Weg nicht weiter umgesetzt.

Gut erkennbar wird für den Leser hingegen das Mannschaftsgefühl, das sich beim UWR entwickelt, und das nicht nur bei Léon langsam aber sicher immer mehr in das restliche Privatleben ausstrahlt.

Zusammenfassend lässt sich für das Buch ein positives Resümee ziehen. Wer kurzweilige, spannende Unterhaltungslektüre sucht, in der zudem noch von UWR die Rede ist, der kann hier getrost zugreifen. Lediglich als Werbung für unseren Sport erscheint mir das Werk ungeeignet.

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lukbuk

Ein Kommentar zu Toni Glenn – „Mappa Ordica“

  1. Toni Glenn schreibt:

    Vor einem Jahr wurde Unterwasser Rugby von mir zum ersten Mal in einem Roman vorgestellt. Inzwischen ist viel passiert. „Mappa Ordica“ wird von den unterschiedlichsten Menschen gelesen. Nun ist es Zeit ein Résumé zu ziehen.

    Wer wissen möchte, wie der Roman von Leuten angenommen wird, die nicht Tauchen oder Unterwasser Rugby spielen, kann sich mit dem Suchmaschineneintrag „Mappa Ordica“ oder „Mappa Ordica Rezension“ Kritiken ansehen.
    Um auch das noch zu erleichtern habe ich auf XING.de über 20 Rezensionen zusammengetragen. Tipp: Auf Lovelybooks.de wurde eine umfangreiche Buchbesprechung zu „Mappa Ordica“ gestartet. Die Gruppe ist noch ganz neu und ich bin gespannt wie sich das entwickelt. In diesem Forum werde ich im Dialog mit Lesern zwischen den Zeilen lesen und über die Hintergründe bez. Absicht meines Buchprojektes sprechen.
    Grundsätzlich bin ich über das mir entgegengebrachte Feedback sehr zu frieden. Ich habe aber dass Gefühl, dass „Mappa Ordica“ in der Mehrzahl von Frauen gelesen wird. Die eigentliche Zielgruppe (sportlicher Jugendlicher) konnte ich bisher nur zum Teil erreichen, was wohl an meiner begrenzten Reichweite meiner Werbemöglichkeiten liegt. Hier kann ich Hilfe gut gebrauchen. Ich hoffe aber, dass im kommenden Jahr mehr Jugendliche von „Mappa Ordica“ hören, es lesen und am Ende zu irgendeinem Verein ins Training kommen werden.