Felix

Felix-Cup 2009 Turnierbericht

von Felix

Ein Turnierbericht aus Bamberger Sicht:

In den letzten Jahren waren immer wieder mehrere Bamberger Spieler mit dem Auto nach Göteborg gefahren und hatten danach von einer angenehmen Fahrt erzählt. Deswegen wählte dieses Mal der Großteil des Teams den Landweg. Doch das sollte sich als Fehler herausstellen.
Wir brachen am Freitag gegen 08 Uhr auf, gerieten zwischen Hamburg und Dänemark in wüstes Schneetreiben und kamen nach quälend langen Stunden erst um 23 Uhr in Göteborg an. Völlig erschlagen nahmen wir dort noch ein kurzes Mahl ein, das uns die Vorausgeflogenen bereitet hatten, und fielen ins Bett.

Unsere Mannschaft war dieses Jahr stark ersatzgeschwächt. Insgesamt 6 Spieler fehlten, dafür durften unsere Nachwuchskräfte ran und jedes Spiel durchspielen. Außerdem erhielten wir Unterstützung durch unseren Trainingsneuling Philipp und den jüngeren Teil des Schottmüller-Traumduos aus Malsch. Wie sich zeigte, waren jedoch auch die anderen Teams auf diesem Turnier nicht in Bestbesetzung angetreten, Malmö war z.B. nur mit acht Mann da. Unsere Hoffnung auf eine Titelverteidigung war also noch nicht ganz dahin.

Am Samstag hatten wir das erste Spiel gegen 8:15 Uhr. Ein paar von uns kamen etwas spät aus den Betten, sodaß es mal wieder nicht zu einem Einschwimmen reichte. Im ersten Spiel gegen Flipper Kopenhagen lief noch garnichts rund bei uns. Viele Ballverluste, viele Klammereien. Erfreulicherweise erzielten wir durch Einzelaktionen vier Tore und konnten einen insgesamt ungefährdeten Sieg einfahren. Dennoch waren wir danach recht unzufrieden.

Weiter ging es gegen die alten Bekannten aus dem Westen, gegen Mülheim. Auf dem Goldenen Ball hatten wir schon Probleme gegen die Jungs gehabt, und auf dem Felix Cup sollte es nicht besser werden. Alle guten Vorsätze waren dahin, wir spielten einfach grauenhaft. Rasch kassierten wir einen Strafwurf, den Mülheim auch prompt verwandelte. Wir mußten also einem Rückstand hinterherlaufen. Glücklicherweise gelang es uns auch hier, unsere wenigen Chancen auszunutzen und per Einzelaktionen noch zwei Tore zu machen. Nach dem Spiel verabschiedeten wir uns von unseren Titelhoffnungen.

Gegen die Hausherren aus Göteborg, Felix DF, erwarteten wir dennoch einen klaren Sieg, zu schwach waren die Ergebnisse der Schweden an diesem Tag. Wir kamen auch etwas besser ins Spiel und konnten dominieren. Das Zusammenspiel lief und so entstanden vier teils ansehnliche Tore.

Nachdem wir die Vorrunde auf Gruppenplatz 1 beendet hatten, ging es in die Zwischenrunde, wo uns zunächst Köln erwartete. Da Köln in den letzten Jahren immer stärker geworden war, gingen wir konzentriert ins Spiel. Das konnten wir dann auch relativ überlegen führen, jedoch hatte auch Köln die eine oder andere Chance. Nach zwei Toren bekamen wir kurz vor Schluß auch noch einen Strafwurf zugesprochen, den wir aber nicht verwandeln konnten. Unsere Strafwurfschwäche ist in diesen Monaten wohl offensichtlich.

Anschließend kam Akkaren, ebenfalls ein altbekanntes Team, dem wir schon des öfteren in Göteborg und Oslo begegnet waren. Diesmal konnten sie uns nicht viel entgegensetzen, denn wir wurden nach und nach bessser. Am Ende stand ein rundes 4:0.

In der letzten Partie der Zwischenrunde mußten wir gegen Esurf, ein weiteres schwedisches Team, ran. Die kannten wir überhaupt noch nicht, weswegen wir vorsichtig begannen. Sie leisteten auch ordentlichen Widerstand, aber zweimal klingelte es trotzdem. Am Schluß wurde erneut ein Strafwurf gegen uns verhängt, allerdings nicht ganz nachvollziehbar. Netterweise hielten wir das Ding, sodaß es beim 2:0 blieb.

Und so war es im Finale mal wieder Malmö, das mit uns um den Turniersieg kämpfte. Die Schweden waren zwar nur zu acht, aber wir gingen dennoch mit gehörigem Respekt in die Partie, hatten die Malmösen doch in den bisherigen Spielen teilweise hohe Ergebnisse eingefahren. Die ersten Minuten waren dann auch von einem offenen Schlagabtausch geprägt. Zunächst schnürten uns die Malmösen in unserem Drittel ein und fuhren ihre typischen Angriffe, die wir jedoch ganz gut in den Griff bekamen. Nach und nach konnten wir uns befreien und das Spiel nach vorne verlagern. Es kam zu einem Konter durch M. Walcher, der vorne große Verwirrung stiftete. Der Ball gelangte zu N. Tadda, der perfekt unter dem gegnerischen Torwart zu liegen kam und somit am Tor nicht mehr zu hindern war. Das 1:0 verschaffte uns natürlich ordentlich Auftrieb, wir hatten Blut geleckt. Wir machten immer mehr Druck und auf Seiten der Schweden war zu merken, daß ihnen einfach die Substanz fehlte. Mit acht Mann in diesem großen Becken ist es fast unmöglich, einen Rückstand aufzuholen. Aber beinahe gelang es ihnen doch: Nachdem wir während des Spielaufbaus unmittelbar an unserem Tor den Ball verloren hatten, waren für ein paar Sekunden zwei Schweden mit unserem Torwart alleine. Sie schafften es auch, ihn wegzusprengen, aber in seiner unnachahmlichen Art drehte sich G. Toth und vereitelte die Chance in höchster Not. Es blieb bei der Führung. Die Schweden mußten nun noch offensiver spielen, denn es war nicht mehr viel Zeit. Das verschaffte uns Raum und so kam unser Gastspieler, M. Schottmüller, noch in unserem Drittel dazu, einen seiner berüchtigten Konter zu starten. Als er in der gegnerischen Hälfte in den 2. Gang schaltete, war er schon nicht mehr einzuholen. Nach diesem Tor auf die leere Kiste brach bei uns der Jubel aus, denn wir wußten, daß hier nichts mehr anbrennen würde.

Zusammenfassend war dies ein gelungener Felix-Cup, der dank der günstigen Auslosung und der Tatsache, daß außer uns auch fast alle anderen Teams nicht in Optimalbesetzung auftraten, unserer Jugend enorm viel Spielpraxis verschaffte. Ein besonderer Dank sei hier an M. Schottmüller gerichtet, der uns in unserer Spielerknappheit unterstützte und uns vor Augen führte, was wirkliches Konterspiel bedeutet. Mit 6 Toren wurde er der Torschützenkönig des Teams.

Die Rückreise am Sonntag war dann nochmal ein Kapitel für sich. Bis Flensburg hatten wir eine gute Fahrt, doch danach herrschte geschlossene Schneedecke bis Bamberg. Zwischen Kassel und Fulda war die Autobahn gesperrt — es war ein großer Spaß. Um 10 Uhr waren wir in Göteborg aufgebrochen und trafen um 1 Uhr in Bamberg ein. Trotz allem würden einige Spieler es nächstes Jahr wieder genauso machen…

Vielen Dank an alle, die uns angefeuert haben.

Alle Spielergebnisse.

Grüße,
Felix

Felix

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