Hannes

Die Damen sind Weltmeister

von Hannes

3 zu 0 gegen Weltmeister Norwegen lautete das Ergebnis nach 30 Min Spiel­zeit. Laura Dörflinger erzielte das 1:0 in der 4. Spielminute. Es folgte das 2:0 von Monika Rost in Minute 11. Nach der Halbzeit sicherte dann noch Heide Böhm in der 20. Min. entgültig den dritten Weltmeistertitel für die deutschen Damen.

Sieger der Damen: 1. Deutschland, 2. Norwegen, 3. Kolumbien (Foto: Veranstalter)

Sieger der Damen: 1. Deutschland, 2. Norwegen, 3. Kolumbien (Foto: Veranstalter)

Das gesamte Spiel wurde von den deutschen Damen dominiert, wirklich zu keiner Sekunden bekam man Angst, dass auch nur irgendetwas schief laufen könnte. Die Nervösität aus dem ersten Spiel (gegen Norwegen) war nicht mehr zu spüren. Ein verdienter Weltmeistertitel.

Herren holen Silber

Die Herren sind nach einer beeindruckenden Leistung Vizeweltmeister und haben sich nicht nur den Respekt der Norweger, sondern gar der ganzen UWR Welt erarbeitet.
Durch einen Strafwurf in der 4. Min., ausgeführt vom norwegischen Topstürmer Björnerem, früh 0:1 in Rückstand geraten, arbeitete sich das Team nach und nach immmer mehr zurück ins Spiel. Einen Strafwurf in der 8. Minute konnte Kapitän Tadda leider nicht erfolgreich abschließen. Pettersen, der im Finale 2011 den 1:0 Siegtreffer gegen Deutschland erzielt hatte, blieb die vollen 45 Sekunden unter Wasser. Tadda ging auf Nummer sicher, hatte den Ball schon fast im Korb, rechnete aber nicht damit, dass der Gegner so lange dagegenhält.

Im weiteren Spielverlauf hatte Deutschland mehr vom Spiel als die Norweger. Zum Schluss blieb es aber beim 0:1 trotz nennenswerter Chancen der Deutschen. Mit dem 0:1 und der zweiten Vizeweltmeisterschaft feiert das deutsche Team dennoch die bisher erfolgreichste Weltmeisterserie der deutschen Unterwasserrugbygeschichte. Norwegen war cleverer und routinierter, zeigte aber deutlich, dass sie konditionell an ihren Grenzen waren. Das deutsche Team, das quasi von Beginn an einem Rückstand hinterher schwamm, bewies Willen und Kampfgeist. Ein spannendes Finale findet dennoch einen verdienten Sieger. Norwegen hatte die Chance und hat das Tor gemacht und die Führung verteidigt.

Sieger der Herren: 1. Norwegen, 2. Deutschland, 3. Kolumbien (Foto: Veranstalter)

Sieger der Herren: 1. Norwegen, 2. Deutschland, 3. Kolumbien (Foto: Veranstalter)

Anekdoten:

  • Die Schwedinnen haben den deutschen Damen ihr Gold- Glitter nach dem Finale geschenkt, sie brauchen es nicht mehr.
  • Die Norwegerinnen schenkten den deutschen Damen ihre Flasche Sekt für den Pokal – sie brauchten sie nicht mehr.
  • Der Spieler der gegen Lukas Tadda den Strafwurf im Finale hielt, ist der gleiche der im Finale 2011 den 1:0 Siegtreffer schoss. Früher war Bård Inge Pettersen Profi-Beachvolleyball-Spieler.
  • Beide Topscorer der WM kommen aus Deutschland. Marion Schlue und Dennis Pahl.
  • Kolumbien belegt sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren Platz drei. Noch nie zuvor hatte Kolumbien überhaupt eine Medaille gewonnen.
  • Es herrscht mit allen Teams ein super freundliches Verhältnis, eine durchweg wunderschöne Weltmeisterschaft findet heute Abend mit einem Galadinner und einer Party ihr Ende.
  • Wer einmal Physiotherapeut einer deutschen Delegation wird sollte mindestens 30m Kinesiotape, eine Dose Klebespray, eine Flasche Massageöl und 12 Rollen Leukoplast einplanen ;)

Abschließende Worte

Torsten Stanschus (Quelle VDST e.V.)

Torsten Stanschus (Quelle VDST e.V.)

Wir haben zahlreiche Grüße und Glückwünsche, Daumendrücken und Zuspruch sowie Unmengen positives Feedback erhalten. Im Namen der gesamten deutschen Delegation möchte ich mich für die unglaubliche mentale Unterstützung aus der Heimat bedanken. Euch ist sicher gar nicht bewusst, welche Energie bereits wenige ernstgemeinte Zeilen haben können. Ich kann nur appellieren an euch, dieses Engagement an Lob und Zuspruch auch in Zukunft zu kommunizieren. Wir hier in der Ferne freuen uns über jeden Gruß.

Zu guter Letzt bedanke ich mich noch recht herzlich bei den Trainern der beiden Teams für eine super Zusammenarbeit, bei den Spielerinnen und Spielern, die eine super WM gespielt haben und selbstverständlich ein großes Dankeschön an Rüdiger Hüls, der mit dieser Weltmeisterschaft ein ganz besonderes Erlebnis für alle Unterwasserrugbyspieler geschaffen hat, und mit der Wahl des Hotels und der Logistik für uns als Delegation ideale Bedingungen geschaffen hat. Es war ein tolles Erlebnis und ich hoffe ich konnte euch die WM etwas näher bringen. Da nun nur noch die Party wartet – wer nicht dabei war, war nicht dabei =D – endet hiermit meine Berichterstattung aus Kolumbien.

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Freude mit diesem tollen Sport und kann euch nur ermutigen Talente im Damen-, Herren- und auch im Juniorenbereich auf ihre Nationalmannschaftstauglichkeit prüfen zu lassen ;)
Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaft.

Als amtierender Doppeleuropameister, Vizeweltmeister bei den Herren und Weltmeister bei den Damen, sowie Dritter bei letzten Junioren-EM brauchen wir uns international nicht verstecken. Wir sind angesehen, beliebt und werden weltweit in diesem Sport geschätzt.
In diesem Sinne „gut Luft und bis bald“

euer Torsten Stanschus
Delegationsleiter der deutschen Nationalmannschaften auf der Unterwasser-Rugby WM in Cali 2015

Hannes

2 Kommentare zu Die Damen sind Weltmeister

  1. Kruz schreibt:

    . Noch nie zuvor hatte Kolumbien überhaupt eine Medaille gewonnen….

    der Fehler für die mangelnde Dokumentation.