Deutschland steht im Halbfinale
Sowohl die deutschen Damen wie auch die
deutschen Herren stehen im Halbfinale der 11. Unterwasserrugby
Weltmeisterschaft. In Graz konnten die Damen Gastgeber Österreich mit 7:0
schlagen. Die Herren besiegten Rekordweltmeister Schweden 2:0. „Alles was
bisher war ist Geschichte. Ab jetzt fangen wir an Geschichte zu schreiben“,
prognostiziert Damen Bundestrainer Jörg Oertel.
Die deutschen Herren spielen am Donnerstag um 18Uhr. Die deutschen Damen am
Freitag um 9Uhr.
Deutschland bezwingt Rekordweltmeister
„Unsere Aufgabe heute ist es die Schweden zu
schlagen. Das wird uns einiges abverlangen, aber wir werden es schaffen“, sagte
Kapitän Lukas Tadda vor dem Spiel. Schweden, die als einzige Nation bisher fünfmal
Gold gewinnen konnten, hatten beim 17:0 Vorrundensieg über Österreich veranschaulicht,
dass sie nach den verpassten Medaillen auf der WM 2015 wieder ganz nach oben
wollen.
Zwar konnte Jens Dingel für Deutschland das Anschwimmen gewinnen, die erste Tor-
Szene des Spiels gehörte aber den Schweden. Und das Spiel sollte noch mehr an
Fahrt gewinnen. Ein stetiges hin und her wurde von zahlreichen Tor- Momenten
begleitet. Ein ungenaues Anspiel an Hannes Strautmann in Minute 3 hätte ebenso
die erste Torchance werden können, wie ein Zuspiel auf den Schweden Linus Norén
(5.min). Die Pässe fanden aber auf beide Seiten zu oft nicht den Empfänger. Das
resümierte auch Co- Trainer Marcel Mohring. „Ihr seid zu hektisch vorne. Bringt
mehr Ruhe rein“, ermahnte er sein Team in Minute 4.
In der 9. Minute kam es dann zur ersten
Großchance für Deutschland. Sebastian Lange hatte sich als Block neben den
Untertorverteidiger gelegt. Martin Schottmüller erkannte die Situation und
überschwamm Lange, um von der offenen Seite das schwedische Tor anzugreifen.
Die Schweden konnte die Situation nur mit einer Schulter im Korb auflösen,
weswegen die Schiedsrichter zurecht auf Strafwurf entschieden. Diesen Strafwurf
verwandelte der Ex- U21 Kapitän Philip Kreißig in nur 17 Sekunden (9.min) gegen
den Schweden Peter Aronsson. Dieser fand trotz zuvor genommener Auszeit
kein Mittel gegen Kreißig.
Mit der Führung im Rücken spielte Deutschland sichtlich befreiter und mutiger.
Sebastian Lange bekam in der 11. Minute ein gutes Zuspiel auf die offene Seite
und konnte sogar nach missglücktem Torversuch noch den Ball an Martin
Schottmüller abspielen. Diese stetigen Druckwellen rissen immer größere Lücken
in der schwedischen Verteidigung. In Minute 13. konnte Hannes Treiber zuerst
den gegnerischen Torwart packen und dann sogar noch nach unten zu Lukas Tadda
abspielen. Dieser verwandelte eiskalt zum 2:0 über die offene Seite.
„Wir führen 2:0. Aber unsere Aufgabe ist noch nicht beendet“, erinnerte Tadda
in der anschließenden Halbzeitpause seine Mannschaftskameraden.
Und so ließen auch die deutschen in der zweiten Halbzeit nur wenig Chancen zu,
müssen sich aber auch eingestehen das Spiel phasenweise sehr hektisch werden zu
lassen. Frustrierte Schweden versuchten zunehmend mit Gewalt Lösungswege zu
finden. Die deutschen Herren ließen sich teilweise auf dieses Kräftemessen ein,
ließen dabei aber auch Schweden mehr ins Spiel kommen.
In der 22.Minute konnten die Schweden erstmals gefährlich ihre bekannte Märla positionieren. In Minute 28 wurde Verteidiger Niklas Tadda gefährlich am Kopf gepackt, er konnte sich aber befreien und die Torchance abwehren. Die vermutlich beste Chance entstand nur wenige Sekunden später als der Schwede Andreas Corlin erstmals als Märla am deutschen Korb angespielt wurde. Die deutschen konnten aber letztendlich alle Chancen entschärfen und verdient das Spiel mit 2:0 gewinnen.
Deutsche Damen souverän im Halbfinale
„Wir spielen gegen Österreich. Hört sich erstmal
einfach an. Zur Zeit steht es aber noch 0:0“, erklärte Bundestrainer Jörg
Oertel die Situation in der gestrigen Abschlussbesprechung und ergänzte: „Ich
erwarte eure beste Leistung im Wasser“.
Und tatsächlich war Österreich die Überraschungsmannschaft des Turniers.
Erstmalig bei einer Damen- Weltmeisterschaft am Start, bezwangen sie zum
Erstaunen aller Zuschauer die Damen aus Dänemark mit 3:2.
Österreichs Trainer Jan Kindermann, vielen noch bekannt aus seiner aktiven Zeit
beim DUC Krefeld, hat viel mit seinem Team gearbeitet und auch für das Spiel
gegen Deutschland gut eingestellt.
Deutschland von Beginn an die dominierende Mannschaft, lies Österreich nur
selten bis gar nicht aus der eigenen Hälfte. Dennoch gelang den deutschen Damen
über lange Zeit kein Tor trotz zahlreicher Torchancen. In der vierten
Spielminute wurde ein Zuspiel von Carina Techert an Linda Ostendorf von den
Schiedsrichtern abgepfiffen.
Eine Minute später bekommt Techert die österreichische Torfrau zu packen, kann
den Angriff aber nicht abschließen.
In der 11. Spielminute verwandelte dann Linda Ostendorf nach Pass von Laura
Büchner das lang ersehnte 1:0. In der 13. Spielminute lassen dann nochmal
Techert und Ostendorf gute Torchancen für Deutschland unverwandelt.
In Durchgang zwei läuft es dann deutlich besser für die deutsche Auswahl. Co- Trainerin Tanja Scherer scheint die richtigen Worte gefunden zu haben: „Runter, runter, runter. Seid mehr da. Ihr habt doch Luft“, erinnerte sie ihre Damen in der Halbzeitpause. Und die Damen schienen es zu beherzigen. Einer Torchance von Eva- Marie Dietmann (17.min) und Linda Ostendorf (17.min) folgte ein Strafwurfpfiff in Minute 18.
Maren Janko verwandelte diesen gegen die Österreicherin Denise Schmutz in nur 12 Sekunden mit einem Direktangriff von oben.
Nur zwei Minuten später erhöht Laura Büchner von der geschlossenen Seite zum 3:0 (21.min). Stefanie Nusser vergab einen Konter in Minute 21., konnte aber bereits drei Minuten später ihr Tor zum 4:0 erzielen.
Carina Techert erhöht wenig später zum 6:0. Sie konnte den Ball am gegnerischen Korb erobern und im leeren Korb versenken (24.min). Vier Minuten später stiehlt Eva- Maria Dietmann die gegnerische Torposition und erzielt nach Zuspiel von Linda Ostendorf das 6:0. Laura Brockhoff legte kurz vor Ende noch das abschließende 7:0.
Morgige Spiele:
Damen
*spielfrei*
Herren Blau
Halbfinale
Deutschland – Norwegen 18Uhr
Ausblick:
Die deutschen Herren stehen morgen vor einer Mammutaufgabe. Im Halbfinale
warten niemand geringeres als der zweifache Weltmeister und amtierende
Europameister auf die deutsche Auswahl. Die letzten drei Begegnungen, WM Finale
2011, WM Finale 2015 und EM Halbfinale 2017, konnte Norwegen immer mit 1:0 für
sich entscheiden. Dabei wurden die Begegnungen immer knapper.
2011 erzielte Norwegen den Siegtreffer durch eine Überzahl Situation. 2015
wurde das finale durch einen verwandelten Strafwurf durch Iver Björnerem
entschieden.
2017 gewann Norwegen gar erst in Verlängerung durch Golden Goal.
Die beiden Teams kennen sich daher sehr gut und es darf ein spannendes
Halbfinale erwartet werden. Norwegen, bekannt für seine schnellen Konter und
blitzschnellen Torangriffe, wird ebenso wie Deutschland nur wenig zulassen. Für
viele in der Szene gilt das Spiel als das vorgezogene WM- Finale.
Die Damen treffen am Freitag um 9Uhr morgens auf den Gewinner aus dem Spiel Finnland – Australien. Deutschland, als amtierender Weltmeister, gilt auch hier gegen beide Teams als Favorit.
Anekdoten:
Es kann gut sein, dass das Unterwasser Rugby Forum trotzdem funktioniert.
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