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UWR im Fernsehen ? (6 Beiträge)

  1. scotti
    Mitglied
    335 Beiträge

    Was meint Ihr dazu?

    Extrem schmerzhaft“: WM-Titel macht Angst vor Fußball-Monokultur

    Köln (SID) Der WM-Triumph der deutschen Fußballer sorgt bei anderen Sportarten in Deutschland auch für Ängste. Manche Spitzenfunktionäre fürchten angesichts des zu erwartenden Fußball-Booms um Mitglieder, Nachwuchs, TV-Zeiten und Sponsoreneinnahmen.

    Nach dem WM-Triumph von Rio geht im deutschen Sport die Angst vor einer weiter wachsenden Dominanz von „König Fußball“ um. Im längst gnadenlosen Verteilungskampf um Mitglieder, Nachwuchs sowie TV-Zeiten und Sponsoreneinnahmen befürchten viele Verbände auch eine negative Strahlkraft des „vierten Sterns“ auf ihre Sportarten.

    „Der Titel ist ein toller Erfolg, aber er geht natürlich zu Lasten der anderen Sportarten. Sie werden noch weiter an den Rand gedrängt. Das ist extrem schmerzhaft“, sagte Geschäftsführer Frank Bohmann von der Handball Bundesliga (HBL) in einer Umfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID) bei mehreren olympischen Verbänden.

    Tatsächlich gehört zu der Vorstellung, dass schon in Kürze Kids und Teens in noch größeren Scharen in die Fußball-Vereine strömen und die Medien noch ausführlicher als ohnehin schon über die Nationalelf und die Bundesliga berichten werden, nur wenig Phantasie. Entsprechend resigniert klingt Sportdirektor Sven Ressel vom Deutschen Fechter-Bund (DFeB) auch schon bei der laufenden WM in Kasan: „Wir sind schon medial so weit abgemeldet, dass es nicht mehr schlimmer werden kann“, sagte DFeB-Sportdirektor Sven Ressel. Schlimmer geht’s nimmer, meint auch Bohmanns Kollege Gernot Tripcke von der Deutschen Eishockey Liga (DEL): „Es ist ohnehin schwer genug für uns.“

    Beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verweigert sich Generaldirektor Michael Vesper jeglicher Schwarzmalerei: “Die Euphorie färbt hoffentlich auf andere Sportarten ab. Der Fußball und der DFB verhalten sich auch sehr solidarisch. Unser Ziel ist es, dass auch andere Sportarten stärker als bisher auf dem Bildschirm zu sehen sind. Wir sind in guten Gesprächen mit ARD und ZDF.”

    Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) hofft im ungleichen Konkurrenzkampf auf zündende Ideen auch von der Basis: „Der Nachwuchs wird sich auch immer daran orientieren, was die Vereine vor Ort anbieten.“

    Bedingt optimistisch ist beim Deutschen Skiverband (DSV) Marketing-Geschäftsführer Stefan Schwarzbach: „Es ist zu befürchten, dass die Monokultur im Sommer nochmal verstärkt wird und speziell die olympischen Sommersportarten ins Hintertreffen geraten. So lange der Fußball Winterpause macht, haben wir weniger Sorgen.“ Allerdings verspürt auch Schwarzbach durch die neuerliche Fußball-Euphorie Druck: „Wir müssen mit attraktiven Angeboten dafür Sorge tragen, dass wir weiterhin genügend Talente begeistern. Wenn die Erfolge dauerhaft ausbleiben, bekommen wir mittelfristig ein Problem.“

    Vielleicht sogar dringender denn je: Benötigte Unterstützung erhofft sich Schimmelpfennig von einer verbesserten Zusammenarbeit der einzelnen Sportarten mit dem Fernsehen: „Man müsste gezielt Vorgaben und Konzepte entwickeln. Die Mitgliederzahlen der Verbände zeigen ja, dass viele Menschen noch andere Sportarten betreiben als Fußball. Das gehört auch öffentlich abgebildet.“

    Aus Sicht von Schimmelpfennigs „Chef“ Thomas Weikert können andere Sportarten sogar zu Nutznießern des WM-Hypes avancieren. „Wer Fußball guckt, ist zum einen oft auch für andere Sportarten zu begeistern.“ Außerdem liegt für Sportarten neben Fußball auch in den Schulen und im Internet eine Zukunft.” Auch Vesper verwies hinsichtlich Online-Angeboten auf die entsprechende DOSB-Plattform splink.tv.

    Die neuen Medien hält auch Bohmann, der mit der HBL immerhin einen festen TV-Partner hat, für eine Chance: „Wir machen eine Menge vor allem über die verschiedenen Social-Media-Kanäle, um die breite Öffentlichkeit zu erreichen.“

    Keinerlei Sorgen hat beinahe naturgemäß Frauen- und Mädchenfußball-Direktorin Steffi Jones beim Deutschen Fußball-Bund: „Von der Fußballbegeisterung im Land wird auch der Frauenfußball profitieren. Denn ich sehe überhaupt keinen Unterschied zwischen der Leidenschaft für Frauen- oder Männerfußball. Dieser vierte Titel unserer Herren ist ein Glücksfall für uns alle. Wir sind ein DFB.“

    vor 10 Jahre veröffentlicht # Antworten
  2. keyhan
    Mitglied
    170 Beiträge

    Ich finde es relativ absurd. (Nicht nur) Deutschland ist meiner Ansicht nach zumindest medial bereits eine "Fußball-Monokultur". Es ist ja nicht so, dass der Fußball in Deutschland mit der letzten WM bekannt geworden ist. Die deutsche Nationalelf hat schon immer oben mitgemischt und der Bekanntheitsgrad war schon immer dominant bzw. sogar übermächtig im Verhältnis zu anderen Sportarten. Mag sein, dass sich nun in Deutschland noch mehr Jungen als üblich dem Fußball zuwenden, aber solange es ihnen am meisten Spaß macht kann ich nichts dagegen einwenden. Umgekehrt käme niemand auf die Idee und würde behaupten, dass sich viele Kinder und Jugendliche (in Spanien oder Brasilien etwa) vom Fußball abwenden, weil ihre Nationalmannschaften eine miserable WM gespielt haben.

    Dabei kann ich die Sorgen der im Artikel zitierten Funktionäre zum Teil nachvollziehen. Die Popularität aber ist eben größtenteils vom Erfolg abhängig (sei es nun eine WM, EM oder Olympia). Und gute Nachwuchsarbeit wirkt sich natürlich auch langfristig positiv auf den Erfolg aus. Nichtsdestotrotz (obwohl ich mir gerne Fußball anschaue) finde ich es bedenklich dass der Fußball (durch die Kommerzialisierung) in den Medien einen so hohen Stellenwert hat. Man bekommt immer mehr den Eindruck es handele sich um "Brot und Spiele".

    Der im Artikel angesprochene "negative" Effekt ist wenn überhaupt flüchtig und wird meiner Meinung nach deutlich überschätzt, denn ich kann mich gut daran erinnern, dass ich in meiner Kindheit mit ein paar Freunden Fußball gespielt habe, nicht weil die Nationalelf gewonnen oder verloren hat sondern weil zu der Zeit entweder eine WM oder eine EM stattgefunden hat, die Spiele im Fernsehen übertragen wurden und wir dadurch schlicht und einfach Lust gehabt haben selbst rauszugehen und zu spielen. Und unsere Lust hielt auch eh nur solange wie das gute Wetter (spätestens bis es draußen anfing nass/schlammig bzw. kalt zu werden). Dasselbe galt übrigens auch für Basketball und andere Sportarten, die wir zu sehen bekamen und somit ausprobieren wollten.

    Kurz ich halte es für sinnlos den größten Erfolg den man in einer beliebten Sportart haben kann als negativ für alternative Sportarten aufzufassen. Derartige Erfolge sollten eher ein Ansporn darstellen auch in anderen Sportarten erfolgreicher und besser zu werden.

    vor 10 Jahre veröffentlicht # Antworten
  3. winne
    Mitglied
    525 Beiträge

    UWR und auch andere Sportarten erleben ein absolutes Desinteresse durch das Fernsehen. Es sei denn die Sportart wird durch "Medienverwerter" wie RedB.. oder Rab zu einem Medienereignis. Die Sportart geht da meist den "Bach runter" und wird zum Eventtreffen von immer wieder kehrenden Fersehprotagonisten. Heute ist es "Schlag den Star" morgen ist es die WOK-WM mit immer die gleichen Leute.

    Bisherige Versuche ernsthafte Beiträge über UWR zu bringen sind meine Meinung nach alle gescheitert. Nicht gegen den Einsatz der Verein und Sportler die sich redlich bemühen. Aber letztendlich wird ein Kuriositätenbeitrag daraus gemacht. Außerhalb unserer Sportart will das keiner sehen.

    Es gibt so vieeeeeele Sportarten die das gleiche Problem haben und nicht dagegen erreichen.
    Da glauben wir doch nicht ernsthaft es doch schaffen zu können ins Fernsehen zu kommen, oder ?

    Unser Chance liegt im Internet. Das haben auch schon andere Sportarten erkannt.
    Aber auch hier zählt Klasse statt Masse.

    vor 10 Jahre veröffentlicht # Antworten
  4. winne
    Mitglied
    525 Beiträge

    ... und jetzt zum Sport:

    Lautet die Einleitung vieler Nachrichtensendungen. Und was kommt ? Zwei Berichte, einer über den Aufstieg einer 3 Liga Fussballmannschaft in NRW und einer über das Kitesurfen in St.Peter-Ording.
    Dann ist auch schon Schluss mit Sport.

    Ernsthaft zu glauben UWR oder eine der vielen tausend anderen, nicht so populären Sportarten hätten da eine Chance ist ein Traum.

    vor 10 Jahre veröffentlicht # Antworten
  5. Kala
    Mitglied
    18 Beiträge

    "Unser Chance liegt im Internet. Das haben auch schon andere Sportarten erkannt."

    http://underwaterrugby.kinja.com/why-is-underwater-rugby-the-new-generation-of-water-spo-1628807685?rev=1409408972593

    Agreed! :) I think UWR should aim to get on mainstream sites. If you'd like to help, you can recommend this article to be featured by clicking on the star in the top right corner. It requires a facebook or gmail login, but the app wont post or spam you after.

    vor 10 Jahre veröffentlicht # Antworten
  6. Kala
    Mitglied
    18 Beiträge


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