niklas

Relegation der Südligen (aus der Sicht der SG UWR Bodensee)

von niklas

Die Relegation zwischen 2. Bundesliga Süd und den Landesligen war im Gegensatz zur letzten Saison gut besucht: in Augsburg traten die Mannschaften aus allen drei Landesligen sowie der Vorletzte der zweiten Liga zur Relegation an. Für den Sieger der Landesliga Hessen gestaltete sich die Navigation zunächst schwieriger als das Unterwasserrugbyspielen. Zum ersten Spiel der Wiesbadener hatte sich noch keine spielfähige Mannschaft im Bad eingefunden. Nach kurzer Diskussion in der Mannschaftsführerbesprechung siegte der Sportsgeist und der Beginn des ersten Spiels wurde um 30 Minuten verschoben.

Wiesbaden Relegation
Navigationsgenies und jetzt auch Bundesligisten: TC Pulpo Wiesbaden

Schließlich konnte zum ersten Spiel des Tages eine vollständige Wiesbadener Mannschaft gegen leider nicht ganz vollständige Karlsruher antreten. Aufgrund von mehreren Verletzungen und Erkrankungen konnte die Mannschaft vom SSC Karlsruhe nur mit 10 Spielerinnen und Spielern antreten. In der ersten Hälfte hatten die Karlsruher zunächst mehr vom Spiel. Minutenlang ließen sie den Ball gefällig um den Wiesbadener Korb laufen, ohne jedoch den notwendigen Druck für einen Torerfolg aufzubauen. Als mit der Zeit die Kräfte schwanden wurde Wiesbaden dominanter und konnte nach drei Toren einen sicheren Sieg verbuchen.

Den gleichen Spielstand konnte UWR Bodensee schon in der ersten Hälfte gegen München II herstellen. Das 3:0 fiel, nachdem ein Münchener Verteidiger beherzt an den eigenen Korb gegriffen hatte, durch einen Strafstoß. In der zweiten Hälfte konnte Bodensee durch einen zweiten Strafstoß (Verkeilen im Korb) auf 4:0 erhöhen. Vielleicht war dies der notwendige Weckruf für die Münchener, vielleicht waren sich die Bodenseeler auch zu sicher. Auf jeden Fall drehte München plötzlich auf und konnte ihre kräftigen Angreifer besser in Szene setzen. Nach drei schnellen Toren war das Spiel kurz vor dem Kippen. Die ablaufende Zeit sorgte dann aber dafür, dass UWR Bodensee sich die drei Punkte sichern konnte.

Nach 45min Pause musste wieder Bodensee ins Wasser, dieses Mal gegen Wiesbaden. Die erste Hälfte ging an die kräftig vorcheckenden Wiesbadener, die zur Pause 1:0 vorne lagen. Dass eine Hälfte noch nicht das ganze Spiel ist hatte Bodensee im ersten Spiel gemerkt und nahm sich jetzt vor, in der zweiten Hälfte stärker zurück zu kommen. Es brauchte keine 2 Minuten um diesem Anspruch gerecht zu werden. Gleich im Anschwimmen konnte Bodensee den Ball behaupten, sich am Korb der Wiesbadener festsetzen und den Ausgleich erzielen. Diese Szene war auch dadurch begünstigt, dass beim Anschwimmen zwei Spieler zusammenstießen und der Wiesbadener Spieler mit einem kleinen Cut über’m Auge auftauchen musste. Vielleicht war Wiesbaden auch deswegen nach dem Ausgleich noch etwas unkonzentriert; denn nur wenige Sekunden später konnte Bodensee mit einem weiteren Korb in Führung gehen. Das abschließende 3:1 wurde nach einem Abstimmungsfehler in der Wiesbadener Verteidigung durch einen Konter auf den leeren Korb erzielt.

Im anschließenden Spiel galt es für Karlsruhe und München II eine Chance auf die 2. Liga zu wahren. Beide Seiten kamen zu Abschlüssen, dieses Mal konnte Karlsruhe aber häufiger und gefährlicher an den gegnerischen Korb kommen. Nach zwei Mal 15 Minuten stand es 4:2 für Karlsruhe. Für München waren die Aufstiegshoffnungen damit begraben. Zwischen Karlsruhe, Wiesbaden und Bodensee war vor den letzten zwei Spielen aber noch alles offen.

Nach einer erneuten Pause ging es mit der Partie Wiesbaden – München II weiter. Hier zeigte sich, dass München den Aufstieg wohl schon abgehakt hatte. Mit einem deutlichen 8:0 konnte Wiesbaden nach Punkten mit UWR Bodensee gleichziehen. Um nicht auf das Torverhältnis angewiesen zu sein brauchte UWR Bodensee also mindestens ein Unentschieden gegen Karlsruhe. Der SSC hingegen brauchte einen deutlichen Sieg um über das Torverhältnis noch die Klasse halten zu können. Beide Mannschaften kennen sich aus einem gemeinsamen Trainingslager vor einem Jahr und zwei gemeinsamen Jahren in der Landesliga Baden-Württemberg. Aus vier Punktspielen in den vergangenen Jahren hatte Bodensee nur eins gewinnen können und ging daher mit gehörigem Respekt in diese Begegnung. Zunächst wurden die Karlsruher ihrem Ruf gerecht und konnten schon in den ersten 7 Minuten eine 2:0 Führung aufbauen. Zum Ende der ersten Hälfte ließen die Kräfte aber nach. So konnte Bodensee erst den Anschlusstreffer erzielen und dann 5 Sekunden vor der Pause ausgleichen. In der zweiten Hälfte ließen auf beiden Seiten die Kräfte nach und die Partie entfernte sich zusehends vom Beckenboden. So war es schließlich ein Strafstoß (Verkeilen im Korb), der die Entscheidung brachte. Im zweiten Abtauchen konnte der Stürmer von Bodensee den 3:2 Endstand herstellen.

UWR Bodensee
Der zweite Aufsteiger in die 2. Liga Süd: UWR Bodensee

Damit steigen UWR Bodensee I und TC Pulpo Wiesbaden in die zweite Bundesliga Süd auf. UWR Bodensee hatte zuletzt in der Saison 98/99 unter dem Namen Sporttaucher Bodensee in der zweiten Liga gespielt. Zwei Spieler die damals als Anfänger auf Spieltage mitgenommen wurden um die Spielfähigkeit sicher zu stellen, waren am Sonntag wichtige und erfahrene Stützen der Mannschaft. Sie können sich nach über 15 Jahre auf eine Rückkehr in die 2. Liga freuen. Ähnlich wie Bodensee stieg auch Wiesbaden Ende der 90er aus der 2 Liga ab und kann sich jetzt über eine Rückkehr freuen. Ein großer Dank gebührt dem STC München, der die Relegation ausrichtete und durch viele zusätzliche Schiedsrichter einen reibungslosen Ablauf garantierte.

Alle Ergebnisse im Überblick:

SSC Karlsruhe TCP Wiesbaden 0:3
UWR Bodensee STC München II 4:3
UWR Bodensee TCP Wiesbaden 3:1
SSC Karlsruhe STC München II 4:2
TCP Wiesbaden STC München II 8:0
UWR Bodensee SSC Karlsruhe 3:2

Der SSC Karlsruhe steigt in die Landesliga Baden-Württemberg ab, der STC München II bleibt in der Landesliga Bayern.

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